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carloIst dieser junge Mann wirklich tot, oder schläft er nur? Diese Frage haben sich manche Besucher der Kirche Santa Maria Maggiore in Assissi gestellt, wenn sie den in einem Hochsarg aufgebahrten Leichnam Carlo Acutis, bekleidet mit Jeans, Sweat- Shirt und Turnschuchen, durch ein Glasfront des Sarges gesehen haben. Dieser Junge Mann, der im Alter von nur 15 Jahren an einer aggressiven Form von Leukämie verstarb, wurde am 10. Oktober 2020 selig gesprochen.

Bereits mit sieben Jahren empfing er auf eigenen Wunsch und mit Genehmigung des örtlichen Bischofs die Erstkommunion, da er eine besondere Verehrung für das hochheilige Altarsakrament hegte. Ab diesem Zeitpunkt besuchte er täglich die Heilige Messe. Gleichermaßen zeigte Carlo Empathie mit Kranken und Obdachlosen, mit denen er oft sein Taschengeld und seine Brotzeit teilte. Auch die Tierliebe war ihm ein besonderes Anliegen im Sinne des heiligen Franziskus, den er als Vorbild schätzte. Aus gut situiertem Elternhaus stammend, wurde er von seinen Zeitzeugen als bescheiden, zurückhaltend und sehr hilfsbereit geschildert. Als jemand, der immer ein offenes Ohr für die Prob- leme seiner Kameraden und Mitmenschen hatte.

csm Carlo Acutis 3c5375060aCarlo war aber auch ein ganz „normaler“ Teenager. Er teilte Interessen mit seinen gleichaltrigen Freunden wie Fußball oder das Spiel an der Playstation. Auffällig war obendrein die Begabung für Informatik: Als Zehnjähriger begann Carlo zu programmieren, gestaltete Websites und Layouts für Online-Zeitungen. Als Elfjähriger begann er in versessener Detailarbeit, ein Online-Verzeichnis weltweiter eucharistischer Wunder zu erstellen. Eine daraus entwickelte Ausstellung umfasst 146 Schautafeln. Sie wurde nach seinem Tod in zahlreiche Sprachen übersetzt, in vielen Ländern gezeigt sowie als Buch veröffentlicht.

Anfang Oktober 2006 wurde bei dem 15-Jährigen eine schwere Leukämie-Erkrankung festgestellt. Als Carlo erfuhr, dass er unheilbar erkrankt war, widmete er sein restliches Leben und Leiden öffentlichkeitswirksam dem Papst und der Kirche.

Es ist dieses tragische Ende, das ihn in den Augen vieler Gläubiger zu einem Heiligen machte. Er starb am 12. Oktober 2006 und wurde seinem Wunsch ent- sprechend in Assisi beigesetzt.

Die tiefe Bewunderung seines kurzen, beispielhaften Lebens und die große Verehrung durch viele beeindruckte Zeitzeugen und Gläubige führte bereits 2012zum Beginn eines Seligsprechungsprozesses, der am 21. Februar 2020 mit der Anerkennung eines Wunders durch Papst Franziskus abgeschlossen wurde. Ein kleiner sechsjähriger brasilianischer Junge, der an einer schweren Deformation der Bauchspeicheldrüse litt und wenig Lebenserwartung hatte, wurde nach der Berührung mit einer Reliquie von Carlo Acutis geheilt.

Carlo Acutis kann besonders für die junge Generation ein Vorbild sein. Er gilt als authentisches Zeugnis für einen Jugendlichen, der eine gleichermaßen verantwortungsbewusste und moderne Lebensgestaltung mit einem tiefem Glauben vereinbarte. (Quellen: katholisch.de / mk-online.de )

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